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Wie erkenne ich einen seriösen Züchter?

Wenn Sie sich für eine Rasse entschieden haben, informieren Sie sich am besten bei den Katzenzuchtvereinen, wo es im Moment Jungtiere gibt.
Wichtig ist, dass Sie sich für die Suche nach dem passenden Kätzchen genügend Zeit nehmen, um sich die Zucht in Ruhe anzusehen.

Bedenken Sie auch, dass der Züchter um die Ecke nicht unbedingt der Beste sein muss. Fahren Sie lieber weitere Strecken zum Züchter Ihres Vertrauens, bevor Sie gleich beim Erstbesten kaufen, wo sie ein ungutes Gefühl haben.

Schon sind wir beim nächsten wichtigen Punkt: Ihr GEFÜHL – Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur ans Herz legen: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und übergehen Sie es nicht!!
Lassen Sie sich nicht überreden, sondern lehnen Sie lieber ab, wenn sie in irgendeinem Punkt unsicher sind.
Vergessen Sie nicht – Rassekatzenzüchter gibt es viele! Es muss also nicht genau dieser Züchter sein, wo sie kaufen müssen.


Oberstes Gebot eines jeden Züchters sollte die GESUNDHEIT seiner Tiere sein.
Ein verantwortungsvoller Züchter testet seine Tiere vor Zuchteinsatz auf diverse Erbkrankheiten wie z. B. HCM  (erbliche Herzerkrankung) und PKD (Nierenzysten).
Kenntnisse in Anatomie und etwas medizinisches sowie genetisches Grundwissen sind demnach ebenfalls wichtig.

Wenn Züchter Homöopathie einsetzen, ist es grundsätzlich nicht verkehrt, denn der natürliche Weg zur Linderung einer Krankheit ist sicher sinnvoller als das volle Programm an Medikamenten.
Auch ich bin der Meinung, dass man Homöopathie bei leichten Erkrankungen oder zur Vorbeugung dieser einsetzen kann und habe persönlich schon sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Es gibt aber viele "selbst ernannte Naturheilkunde-Gurus", die mehr als verantwortungslos handeln, wenn sie ihren Tieren den nötige Tierarztbesuch verweigern und selbst Doktor spielen, nur um die Kosten zu sparen.
Dadurch werden gröbere Krankheiten eher verschleppt und zuletzt darf dann der Käufer draufzahlen, der das Tier wenige Tage danach selbst zum Tierarzt bringen muss.


Von der Gesundheit der Tiere in einer Zucht gehen wir zur Verpflichtung eines seriösen Züchters über. Grundsätzlich ist dieser in einem Verein Mitglied, wo seine Zucht bzw. sein Tun kontrolliert werden kann.
Hierfür wurden vom Verein Zuchtregeln aufgestellt, an welche sich der Züchter zu halten hat.
So darf eine Zuchtkatze beispielsweise nur 3mal in zwei Jahren werfen und die Babys nur mit Stammbaum, Gesundheitszeugnis und vollständigem Impfschutz (Impfpass) im Alter von mindestens 12 Wochen abgegeben werden.
Es ist sehr wichtig, dass es diese Regelungen gibt, denn die Mütter brauchen nach einem Wurf genügend Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen und sich zu erholen.
Kater dürfen nicht in Käfigen oder im dunklen Keller völlig isoliert gehalten werden – das ist Tierquälerei und sollte sofort dem Verein gemeldet werden.
Es ist jedoch durchaus legitim, einen potenten Kater in einem geräumigen Zimmer zu halten, wenn er Gesellschaft hat (z. B. einen Kastraten), denn nicht alle Züchter geben die Pille oder haben die Möglichkeit, ein Katergehege zu bauen und können unerwünschte Verpaarungen nur auf diese Art und Weise verhindern.
Aber auch hier soll er nicht ausschließlich gehalten werden, sondern zwischendurch auch einmal zu seinen Menschen kuscheln kommen dürfen.


Besuchen Sie auf jeden Fall mehrere Zuchten (aber bitte nicht an einem Tag, denn so können mögliche Krankheiten von einer Zucht zur nächsten übertragen werden!) und vergleichen Sie die Haltung der Tiere sowie die Leistungen der Züchter – damit meine ich:
Welche Impfungen bekommen die Kleinen?
Gibt es Gesundheitsatteste, Untersuchungsbefunde der Elterntiere und Gesundheitszeugnisse für die Babys?
Händigt der Züchter Ihnen zusätzliche Info-Materialien aus, um Ihnen den Start als neue Katzeneltern zu erleichtern?
Gibt er Ihnen Tipps zur Eingewöhnung, Haltung, Pflege und Fütterung?
Ein interessierter Züchter möchte auch in Kontakt mit den Kittenkäufern bleiben, um immer auf dem Laufenden zu sein, wie es den Zöglingen geht
.


Wenn Sie nun einen Züchter besuchen, achten Sie gleich darauf, wo und wie die Katzen gehalten werden.
Nicht jeder Züchter hat Haus und Garten, aber es sollte doch die Möglichkeit bestehen, dass sich Katzen in Ruhe auf abgelegene Plätze zurückziehen können – sei es ein hoher Kratzbaum, mehrere Schlafhöhlen oder versteckte Plätze, wo nur die Katze hinkommt.

In einer seriösen Zucht dürfen Sie alle im Haushalt lebenden Katzen sehen und sich selbst davon überzeugen, wie es den Tieren geht.
Wichtig ist, dass die Babys im Familienverband aufwachsen, denn das fördert ihr Vertrauen und prägt ihr Verhalten gegenüber Menschen.
Die ersten paar Wochen ist es schon möglich, dass die Babys in einem separierten Raum sind, damit ihnen ein überschaubarer Raum geschaffen wird.
Das erleichtert den Kleinen anfangs das Finden der Toiletten und der Futterstellen und auch für die Mutterkatze bedeutet es weniger Stress, wenn sie sich während der Aufzucht von den Mitkatzen zurückziehen kann.


Die Kittens müssen verspielt, neugierig, zutraulich und gesund erscheinen. Dazu ist aber zu sagen, dass auch Katzenbabys ihren ausgeprägten Charakter haben und nicht jedes Jungtier ein Schmusekätzchen oder selbstbewusst ist. Wie bei den Menschen gibt es auch hier die Mutigen und die Vorsichtigen.
Wenn Sie die Kätzchen genauer betrachten, sollten Ihnen keine stark verschmutzten Ohren, verklebte Augen oder Verfilzungen im Fell auffallen.
Sind der Afterbereich der Babys vom Kot verklebt und die Körper der Kätzchen ausgehungert und dürr, können Sie davon ausgehen, dass die Babys Durchfall haben.
Wenn das der Fall ist, riechen sie es meist schon, wenn sie bei der Türe reinkommen.

Es kann schon mal vorkommen, dass die Babys die Umstellung von flüssiger auf feste Nahrung nicht gleich gut vertragen und der Kot weicher ist, aber wenn die Babys zusätzlich extrem knochig wirken, könnten Darmparasiten im Spiel und der Durchfall somit nicht umstellungsbedingt sein – in diesem Fall: Finger weg!

Sehen Sie sich auch die erwachsenen Tiere im Haushalt an – wie wirken diese auf Sie? Säugende Mütter und potente Kater können ein leicht strähniges Fell aufweisen, da der Körper bei potenten Tieren vermehrt Hautfett absondert. Besonders bei Kater sind so genannte „Fettschwänze“ oft sichtbar.
Weiters nehmen säugende Mütter auch ein wenig ab, weil sie ihre Energie ja für die Jungtiere aufbrauchen.

Achten Sie auf die Umgebung der Katzen und schalten Sie alle Sinne ein. Wenn mehr potente Katzen in einem Haushalt leben, kann es schon vorkommen, dass es nach Katzen riecht, aber es darf nicht nach Kot stinken!
Wenn der Züchter einen potenten Kater besitzt, kann es durchaus einen leichten Katergeruch haben, der Sie nicht beunruhigen soll.

Wenn Ihnen ein Züchter ein Kitten ohne Stammbaum verkaufen möchte – aus welchen Gründen auch immer – können Sie ihn gleich von Ihrer Liste streichen, denn der Stammbaum gehört nun mal zu einer Rassekatze.


Sie sollten eine Zucht zumindest einmal gesehen haben - besser noch ein zweites Mal, bevor Sie dort kaufen.
Bei der Abholung Ihres Kätzchens ist es mindestens 12 Wochen alt, hat einen Stammbaum, ist zumindest vollständig gegen Katzenschnupfen und – seuche geimpft, mehrmals entwurmt und hat einen Impfpass.
Bei einigen Züchtern bekommen die Kätzchen noch zusätzliche Impfungen gegen Leukose, Tollwut und sind gechipt. Wichtig ist, dass Ihr Katzenkind ein aktuelles Gesundheitszeugnis mitbringt.
Kontrollieren Sie auch die Stammbäume auf den Stempel des jeweiligen Vereins und ob dieser Verein auch wirklich existiert.
Leider kann man in der heutigen Zeit nicht immer sicher sein, ob Dokumente nicht mit Hilfe des Computers „selbst erstellt“ wurden.
Wichtig ist auch, dass der Züchter und Sie einen Kaufvertrag abschließen, um Unklarheiten zu beseitigen. Lesen Sie den Vertrag gut durch und fragen Sie ruhig, wenn Sie sich unsicher sind. Unterschreiben Sie vor allem nur dann, wenn Sie mit allen Punkten einverstanden sind.


Zum Schluss möchte ich Ihnen noch einmal nahe legen, dass Sie wirklich NIEMALS aus Mitleid kaufen dürfen. Egal, wie arm das Katzerl ist, oder wie lieb Sie es finden – mit jedem Abnehmer wird es wieder neue Babys geben, die dann wieder leiden müssen. Mit einem Kauf unterstützen Sie das Tierleid bei solchen "Züchtern"!
So viele Tiere kann man gar nicht retten, damit eine derartige Tierquälerei ein Ende hat – leider.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Tipps ein wenig bei der Auswahl des richtigen Züchters geholfen zu haben.

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© Claudia & Christian Schöttl